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20. Februar 2006, Neue Zürcher Zeitung

Mythos Modotti

Die Galerie ArteF zeigt eine Rarität: Fotografien von Tina Modotti

Fast 50 Jahre nach ihrem Tod sorgte sie das letzte Mal für Schlagzeilen. In einer Auktion bei Sotheby's erzielte 1991 eine Fotografie einen neuen Höchstpreis in der Geschichte des Mediums: 167 000 Dollar bezahlte die Esprit-Mitbegründerin Susie Tompkins für ein Rosenstillleben von 1924, für ein Bild der Fotografin Tina Modotti.

Der Fotografin? Tina Modotti (1896-1942) war vieles, und, ja, das war sie auch. Modotti galt als Hure und Heilige des beginnenden 20. Jahrhunderts, als Mata Hari der Neuen Welt, als mexikanische Rosa Luxemburg. Sie liebte, sie lebte, und sie kämpfte - auch mit der Kamera. Dass sie vor ihrer politischen Karriere eine künstlerische wählte, darf nicht leichthin als Folge ihrer Affäre mit Edward Weston verstanden werden (bei dem sie 1923 bis 1926 gegen die Verrichtung häuslicher Pflichten die Grundzüge der Fotografie vermittelt bekam). Schon als Kind in Italien, Udine, war sie - im Fotostudio ihres Onkels - mit dieser lichten Kunst in Berührung gekommen.

Über die Beweggründe für das fotografische Engagement der Frau mit den vielen Leben - Modell, Hollywoodstar, Liebesdienerin und Ministrantin Westons, Fotografin, Geliebte von Julio Mella, einem kubanischen Revolutionär, abtrünnige Trotzkistin schliesslich (ein besonders attraktives Gerücht) - ist zur Genüge spekuliert worden. Es ist an der Zeit, die Politaktivistin mit dem ungeklärten Tod selber zu befragen. Und das nun macht die Galerie ArteF; Alessandro Botteri Balli zeigt einige wenige, exquisite Vintage-Fotografien von Tina Modotti. Lediglich 400 Bilder von ihr, allesamt Unikate, sollen heute noch erhalten sein.

Die Exponate stammen zur Hauptsache aus zwei Privatsammlungen, unter anderem aus dem Fotoalbum einer Familie, die eng mit der Fotografin befreundet gewesen war. Botteri Balli (er erhebt den womöglich gerechtfertigten Anspruch, als Erster in der Schweiz Modotti vorzustellen) ordnet die Bilder der zweiten Werkphase Modottis zu, in welcher die Reportagen im Vordergrund standen: Porträts der mexikanischen Bevölkerung, Landschaftsaufnahmen, Dokumentationen der Wandmalereien von Diego Rivera, dem Mann ihrer Freundin Frida Kahlo. Subtil fotografiert wird hier, leise, vorsichtig. Denn die Künstlerin - in den Bildern kündigt sich der Wandel an - wird nach ihren Jahren mit Weston (er verliess sie, um zu seiner Familie zurückzukehren) und durch die Bekanntschaft mit der sozial engagierten Fotografin Dorothea Lange bald zu der politisch denkenden und handelnden Person, als die sie später in die Geschichte eingeht. Das Leben der Tina Modotti ist der Stoff, aus dem die Träume sind - und die Filme. In Zürich sind die ersten Bilder daraus zu sehen.

Daniele Muscionico

Zürich, Galerie ArteF (Splügenstrasse 11), bis 18. März. Modottis Bilder werden von Arbeiten der zeitgenössischen mexikanischen Fotografin Lucia Messeguer begleitet.

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